Tipps
Feuchtigkeit im Keller
Zuerst das wohl Wichtigste
Traditionell sind Kellerräume kein Lager für Wohngegenstände, Möbel, Bücher, Büromaterial oder Textilien, auch sind Kellerräume keine zusätzlichen Zimmer zur Wohnung oder zum Haus.
Neubauten
Neubauten enthalten in den ersten 2 — 4 Jahren noch immer eine Restfeuchtigkeit, welche sich laufend aus der Konstruktion an die Umgebung verflüchtigt.
Feuchtigkeit im Keller ist besonders im Sommer ein Thema.
Welcher Effekt für die Feuchtigkeit im Keller verantwortlich ist und was Sie dagegen tun können:
Kondenswasser
Zur Vermeidung von Schimmelpilz muss gezielt gelüftet werden. Dies gilt jedoch nur für Wohnräume. Für Kellerräume kann dies genau das Falsche sein – zumindest in den Sommermonaten. Denn je wärmer die Luft ist, desto mehr Wasser kann Sie aufnehmen. Gelangt im Sommer, zum Beispiel nach einem Gewitter, feuchtwarme Luft in den Keller, streift sie an den kühlen Kelleraussenwänden vorbei und kühlt sich ab. Dabei kondensiert die Luftfeuchtigkeit an der kalten Oberfläche der Wände. Die Folge: an den Mauern bildet sich Wasser. Dies ist derselbe Effekt, wie wenn Sie im Sommer eine eisgekühlte Getränkeflasche auf die Terrasse stellen. Innert kürzester Zeit ist diese rundherum mit Kondenswasser bedeckt. Eine Belüftung des Kellers macht daher nur Sinn, wenn die zugeführte Aussenluft kühler und trockener ist als die Raumluft im Keller
SChimmel
Im Kellergeschoss befinden sich oft Arbeits- und Lagerräume. Die Wände, Decken und das gelagerte Material wie Kleider, Schuhe, Militärutensilien, Geräte, Akten etc. saugen auftretendes Kondenswasser auf.
Schon drei Tage hohe Feuchtigkeit reichen aus, dass Wochen und Monate später schwere Schäden entstehen.
Fäulnis, abplatzen von Verputzen oder Anstrichen. Eiserne Konstruktionen rosten, Holz vermodert oder wird vom Hausschwamm befallen, Leder und Textilien werden grau, riechen schlecht und fangen an zu schimmeln etc.
Nebeneffekt moderner Bauweise
Dass die Keller kalt sind, liegt auch an der modernen Bauweise und den gesetzlichen Anforderungen. Die Behörden verlangen, dass alle den beheizten Bereich trennenden Bauteile wie Erdgeschoss-decken, Wände und Türen dick gedämmt sind und dass die Heizung kaum noch Wärme an die Kellerräume verlieren darf. Unbeheizte Keller sind dadurch so kalt, dass die Wände aufgrund der vorgängig beschriebenen physikalischen Gegebenheiten feucht werden.
Was kann ich tuen?
Wer seine Kellerräume richtig belüften will, muss die physikalischen Gesetzmässigkeiten bewusst berücksichtigen. Im Sommer kann eine Trocknung nämlich nur dann erreicht werden, wenn kühlere oder trockenere Aussenluft als die in dem Kellerraum befindliche Raumluft zugeführt wird.
Damit über geöffnete Kellerfenster oder Lüftungsanlagen im Sommer nicht zu viel Luftfeuchtigkeit in den Keller gelangt, sollte eine gründliche Lüftung möglichst nur dann erfolgen, wenn die relative Luftfeuchtigkeit im Freien geringer ist als diejenige im Keller. Vor allem sollte nach längerem Sommerregen oder starken Gewitter nicht durch Lüften die feuchte Luft in die Kellerräume transportiert werden.
In den warmen Jahreszeiten sollten die Fenster und Türen in den Kellern geschlossen sein. Die umgekehrte Wirkung ergibt sich, wenn Kellerräume in der kalten Jahreszeit belüftet werden. Der Keller wird durch das Lüften immer trockener. Im Winter kann also durch regelmässiges Lüften dem Keller Feuchtigkeit entzogen werden.
Bei der Lagerung von Kleidern, Militärutensilien, Geräten usw. in Kellerräumen ist daher Vorsicht geboten. Kontrollieren Sie Ihren Keller in den ersten Jahren regelmässig auf Feuchtigkeitsschäden.
Falls Sie vermeintlich Wertvolles, das eigentlich in die Wohnung gehört, im Kellern lagern wollen, empfiehlt es sich ein Entfeuchtungsgerät zu kaufen. Die meisten Entfeuchter verfügen über einen Selbstregler, der das Gerät je nach Feuchtigkeitsaufkommen automatisch reguliert, respektive an- und ausschaltet. Das Entfeuchtungsgerät soll nur im geschlossenen Raum eingesetzt werden, da sich sonst die getrocknete Luft immer wieder mit der nachkommenden, feuchten Luft aus den übrigen Kellerräumen vermischt und so in einem ewigen Kreislauf getrocknet werden muss.
Wie viel sind ein paar grad Unterschied?
Der Vermieter
Der Vermieter wird alles daransetzen, dass die Kellerräume im traditionellen Sinn genutzt werden können.
Wenn zu grosse Feuchtigkeit auftritt, ist es auch im Sinne des Vermieters, dies zu vermeiden und einen allfälligen Baumangel zu finden um allfällige Garantieansprüche geltend zu machen.